Die Ortschaft Catterfeld liegt am nördlichen Rand des Naturraumes "Mittlerer Thüringer Wald" am Übergang zum Naturraum "Waltershäuser Vorberge".
Der Thüringer Wald ist ein hochgradig bewaldetes und stark zertaltes Mittelgebirge bis zu einer Höhe von über 900 m ü NN. Das vorgelagerte Berg- und Hügelland ist durch bewaldete Sandstein- und Muschelkalk-Rücken und landwirtschaftlich genutzte Täler geprägt.
Die nah beieinander liegenden Ortslagen Catterfeld und Altenbergen sind allseitig vom Landschaftsschutzgebiet "Thüringer Wald" umgeben. Der am Südhang auf einer Höhe von 430-480 Meter ü. NN m liegende Ort ist eingebettet in eine Talmulde zwischen den Erhebungen des Ziegelberges (518 m ü. NN) im Norden und dem Gebirgszug des Thüringer Waldes mit dem Rennsteig im Südwesten (u.a. Spießberg 749 m ü. NN).

Die benachbarte Ortschaft Altenbergen schmiegt sich an Catterfeldden gegenüberliegenden Nordhang. Die Ortschaften Altenbergen und Catterfeld sind umgeben von einem zusammenhängenden Grünlandgürtel. Die offene Tallage mit den Dörfern ist allseitig mit ausgedehnten Waldflächen umgeben.
Die Gemarkung Catterfeld umfasst 548 Hektar. Davon werden 365 ha wald- und forstwirtschaftlich genutzt, der Anteil landwirtschaftlicher, fast ausschließlich als Grünland genutzter Flächen liegt bei 120 Hektar. Etwa 40 ha nehmen die Ortslagen mit Verkehrs-, Siedlungs- und Grünflächen ein. 13 ha werden als Gartenland genutzt, der Rest verteilt sich auf Ödland, Wasserflächen und andere Nutzungen. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen werden überwiegend von der Thüringer Zuchtgenossenschaft "Rind" mit Sitz in Ernstroda bewirtschaftet.

Das einzige Fließgewässer in der Ortslage Catterfeld ist der "Sülzegraben". Er hat seine Quelle an der Kirschallee und wird in der Ortslage durch Schichtenwasser aus den ehemaligen Bergbaustollen gespeist. Der Sülzegraben speist den am südwestlichen Ortsrand liegenden Feuerlöschteich und fließt von hier aus im Tal entlang der B 88 in westliche Richtung bis Engelsbach. Dort mündet er in die Leina. Östlich der Ortslage entspringt ein weiterer Quellbach. Der Bach speist den Feuerlöschteich "Schwemme" südöstlich der Ortslage, bevor er die B 88 nach Georgenthal quert.
In der Ortslage Catterfeld verläuft die Wasserscheide Weser/Elbe. Der westliche Sülzegraben gehört zum Gewässersystem Werra/Weser, während der östliche Bach Teil des Gewässersystems Elbe ist.

Geschichte

Siedlungsanfänge im Raum Catterfeld hängen vermutlich mit den im 1. Jh. auf heutigem Thüringer Gebiet vorkommenden germanischen Volksstamm der Chatten zusammen. Erstmals erwähnt wurde das Dorf am 07. Dezember 1195 in einer Urkunde Kaiser Heinrichs VI., worin er bestätigte, dass, nachdem bereits ein Teil Catterfelds an das Kloster Georgenthal verkauft war, auch der Rest in Besitz des Klosters kam. Die Endung "feld" deutet allerdings auf eine bereits ältere Besiedlung hin.

In einer volkstümlichen Überlieferung heißt es, dass Bonifatius, als er während seiner Missionsarbeit auf den nahen Alteberg kam, einer in seinem Gefolge mitreisenden Zigeunerin namens Katharina ein Stück Land schenkte - daraus wurde "Katharinenfeld" (jeglicher Nachweis fehlt!). Vor dem 16. Jh. lässt sich die Geschichte des Ortes kaum noch nachvollziehen, da historisches Schriftmaterial größtenteils den vernichtenden Geschehnissen des Bauernkrieges (1524/25) und des 30jährigen Krieges (1618 - 1648) zum Opfer fiel.

Genau wie in anderen Orten hatten auch die Catterfelder zu verschiedenen Zeiten unter Pestepidemien und unter Großbränden zu leiden. Die fortschrittliche Reformpolitik Herzog Ernst des Frommen von Sachsen - Gotha (ab 1640) begründete ein sozial orientiertes und rechtlich geregeltes Gemeinschaftsleben. So zum Beispiel erteilte der Herzog 1640 dem Dorf das Braurecht verbunden mit der Auflage, vom Brauzins einen Lehrer zu besolden.
Ein neues Brauhaus wurde 1650 in Betrieb genommen und 1657 die erste Schule gebaut. Zuvor gingen die Catterfelder Kinder mit in die Schule nach Altenbergen. Um räuberische Übergriffe, besonders während des 30jährigen Krieges, abzuwehren, wurde ein örtliches Verteidigungswesen aufgebaut. Auch wurden erste Brandschutzmaßnahmen organisiert. Eine zentral geregelte Feuerschutzordnung trat 1652 in Kraft.

Weitere Bautätigkeiten, wie der Bau der Gemeindeschenke 1663/64, der Bau eines Hirtenhauses 1684 sowie das Anlegen von Teichen und Brunnen zur allgemeinen Wasserversorgung, förderten die Entwicklung des Gemeinwesens und des ortsansässigen Handwerks. Catterfeld zählte um 1700 ca. 350 Einwohner.
Ihren Lebensunterhalt bestritten die Catterfelder vorwiegend mit Arbeiten, die der Wald bot. Holzhauer, Köhler und Fuhrmann waren die häufigsten Berufe. Im Handwerk gab es Böttcher, Zimmerleute und Stellmacher. Als sich im 19. Jh. in der Region Waltershausen - Ohrdruf die Spielwarenindustrie etablierte, arbeiteten Catterfelder Schnitzer und Ausformer als Heimarbeiter für die Fabrikanten. Zu Beginn des 20. Jh. nahmen auch in Catterfeld drei Puppenfabriken ihre Produktion auf. Die erste, 1906 erbaut, beherbergte bis zum Herbst 2011 die ehemalige Regelschule Leinatal.

Auf dem "Schindkopf" außerhalb des Dorfes hatte der Abdecker, der in Catterfeld sesshaft war und für das Amt Georgenthal auch als Scharfrichter arbeitete, bis in die 2. Hälfte des 19. Jh. seine Werkstatt.
Wegen seiner sonnigen und waldnahen Lage war Catterfeld schon um 1900 ein beliebtes Ausflugsziel. Fremdenverkehr entwickelte sich seit etwa 1920 durch Vermieten von Urlaubsunterkünften und erfuhr durch die Gründung des Campingplatzes Paulfeld 1967 einen enormen Aufschwung.
Eine weitere, jedoch wenig ertragreiche Erwerbsquelle, war der Bergbau. Anfangs (1682) grub man nach Bleischiefer und Eisenerz, später nach Kobalt, was Blaufarbenfabriken zur Farbenherstellung aufkauften. Es gab drei zeitlich und territorial unabhängige Bergbauphasen am Ziegelberg oberhalb Catterfelds. Aus Unrentabilität wurde 1859 der letzte Schacht (Felsenkeller) geschlossen. Er diente noch einige Zeit als Lagerungsstätte für die Catterfelder Schenke.

Lage und Fakten

Schöner Ort mit Südhang-Lage

Die Ortschaft Catterfeld liegt am nördlichen Rand des Naturraumes "Mittlerer Thüringer Wald" am Übergang zum Naturraum "Waltershäuser Vorberge".

 

Einwohnerzahl: 719 (Stand: 2014)
Höhenmeter: 450 - 528 m ü. NHN
Postleitzahl: 99887
Telefonvorwahl:   036253